Private Krankenversicherung wird 2025 teurer: Das erwartet privat Versicherte

Das Wichtigste im Überblick

  • Durchschnittliche Erhöhung: Beiträge steigen bei den meisten Versicherern um rund 18 %.
  • Betroffene: Nicht alle Versicherten sind gleichermaßen betroffen; in Einzelfällen kann die Steigerung noch höher ausfallen.
  • Handlungsmöglichkeiten:
    • Tarifwechsel innerhalb der Versicherung.
    • Erhöhung der Selbstbeteiligung.
    • Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (unter bestimmten Voraussetzungen).
Maßnahme Beitrag vorher (100%) Neue Beiträge (+18%) Einsparpotenzial
Standardtarif (Beispiel) 300 €/Monat 354 €/Monat Durch Tarifwechsel: -15%
Erhöhung der Selbstbeteiligung 300 €/Monat 330 €/Monat Reduktion durch Selbstbeteiligung: -20 €/Monat
Rückkehr in die GKV 400 €/Monat Nicht zutreffend GKV-Beitrag bei 3.000 € Einkommen: ca. 270 €/Monat

Warum steigen die Beiträge?

Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) werden 2025 aufgrund mehrerer Faktoren deutlich angehoben:

  1. Steigende Gesundheitskosten: Höhere Ausgaben im Gesundheitswesen wirken sich direkt auf die Kalkulation der Versicherer aus.
  2. Demografische Entwicklung: Die zunehmende Alterung der Versicherten führt zu höheren Leistungsausgaben.
  3. Inflation: Generell steigende Kosten im medizinischen Bereich treiben die Beiträge weiter in die Höhe.

Beispiel: Ein durchschnittlicher Tarif mit einem monatlichen Beitrag von 400 Euro würde sich bei einer Erhöhung von 18 % auf 472 Euro erhöhen, was einer Mehrbelastung von 864 Euro jährlich entspricht.

Welche Möglichkeiten haben privat Versicherte?

Wenn die Beiträge zu hoch werden, stehen privat Versicherte nicht ohne Optionen da. Folgende Schritte können unternommen werden:

1. Tarifwechsel innerhalb der Versicherung

Versicherte haben das Recht, innerhalb ihrer bestehenden Versicherung in einen Tarif mit gleichartigem oder geringerem Leistungsumfang zu wechseln. Dabei behalten sie ihre bereits erworbenen Alterungsrückstellungen, was den Wechsel finanziell attraktiv macht.

Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Versicherung eine Aufstellung der möglichen Tarife geben. Diese Information ist kostenlos und verbindlich.

Beispiel: Ein Wechsel in einen günstigeren Tarif könnte die monatlichen Kosten um bis zu 20 % senken, abhängig von den gewählten Leistungen.

2. Selbstbeteiligung erhöhen

Durch eine höhere Selbstbeteiligung können die monatlichen Beiträge gesenkt werden. Diese Option eignet sich insbesondere für Versicherte, die wenige medizinische Leistungen in Anspruch nehmen.

Beispiel: Bei einer Erhöhung der Selbstbeteiligung von 500 Euro auf 1.000 Euro jährlich könnten sich die Beiträge um 10-15 % reduzieren.

3. Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Rückkehr in die GKV möglich:

  • Familienversicherung: Bei einem Wechsel in die Familienversicherung des Partners.
  • Versicherungspflichtige Tätigkeit: Wer eine versicherungspflichtige Anstellung aufnimmt, kann in die GKV wechseln.

📌 Wichtig: Diese Möglichkeit besteht in der Regel nur, wenn Versicherte unter 55 Jahre alt sind.

Hinweis: Die Beiträge in der GKV hängen vom Einkommen ab. Bei einem Bruttoeinkommen von 3.500 Euro läge der Beitrag inklusive Pflegeversicherung etwa bei 580 Euro monatlich

Wen betrifft die Erhöhung besonders?

  • Ältere Versicherte: Da die Beiträge mit dem Alter steigen, sind vor allem ältere Versicherte betroffen.
  • Tarife mit hohem Leistungsumfang: Diese werden in der Regel stärker angepasst als Basistarife.

Beispiel: Ältere Versicherte mit einem Tarif von 600 Euro monatlich könnten bei einer Erhöhung von 18 % mit einer zusätzlichen Belastung von 1.296 Euro jährlich rechnen.

Hinweis: Auch wenn nicht alle Versicherte gleichermaßen betroffen sind, sollten Sie bei einer Beitragserhöhung die genannten Optionen prüfen.