Verbraucherzentrale warnt: Gold ist eine risikoreiche Geldanlage

Ist Gold wirklich ein sicherer Hafen in Krisenzeiten? Damit setzt sich ein Flyer der Verbraucherzentrale auseinander. Daneben gibt es bundesweit unabhängige Beratungsstellen.

Gold gilt als krisensichere Geldanlage, und wird daher gerade in Währungs- und Finanzmarktkrisen häufig als Anlagetipp angepriesen. Doch ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Daher bietet die Verbraucherzentrale NRW die kostenlose Informationsbroschüre "Gold – der sichere Hafen in Krisenzeiten?"

Kriterien beim Kauf beachten
Der Preis für das Edelmetall ist infolge der Nachfrage inzwischen relativ hoch, die weitere Entwicklung schwer vorhersehbar. Eine folglich eher ungünstige Zeit für Investitionen. Neben dem Preis fallen beim Kauf teils nicht unerhebliche Gebühren an.

Bei Goldbarren sind nämlich 10 % der Kaufsumme keine Seltenheit. Gold in geringen Mengen von beispielsweise 1 – 5 Gramm zu kaufen lohnt hingegen wegen der beträchtlichen Kursdifferenz zwischen An- und Verkauf nicht. Barren benötigen zudem ein Bankschließfach zur Aufbewahrung. Ein weiterer Kostenfaktor – zuzüglich etwaiger Zusatzversicherung.

Eine Anlage mit Risiken
Schließlich unterliegt der Wert insofern Währungsrisiken, als Gold wird in US-Dollar gehandelt wird. Währungsschwankungen beeinflussen den Euro-Gegenwert unmittelbar. Fiktiv erhält der Goldverkäufer nämlich zunächst US-Dollar, die er dann in Euro umtauschen muss. Je nach Kurs büßt man mitunter Gewinn ein oder muss sogar Verluste in Kauf nehmen, und zwar ungeachtet der Tatsache, dass der Goldkurs selbst in Dollar gestiegen ist. Positiv ist es hingegen für den Anleger, wenn der Dollar aufgewertet wird.

Risikobehaftet ist die Geldanlage Gold nicht zuletzt auch deswegen, weil Gewinne einzig vom steigenden Goldpreis abhängen. Bei sinkender Nachfrage fällt auch der Kurs. Die Erfahrung hat gelehrt, dass starke Kursschwankungen der Regelfall sind.

Verbraucherschützer empfehlen als Alternative, Aktien von Unternehmen aus der Goldbranche zu erwerben oder nach speziellen Investmentfonds aus dem Geldsektor Ausschau zu halten. Immerhin muss man Gold nicht zwingend physisch kaufen. Anlageprodukte, die man nicht versteht, sollte man unbedingt außen vor lassen.

Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bietet der Flyer einen Überblick. Zusätzlich stehen die unabhängigen Experten in den Beratungsstellen Rede und Antwort zum Thema Geldanlage. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Verbraucherzentrale unter www.vz-nrw.de/beratungsstellen.