Mit dem Baby im Flugzeug: Was müssen Sie beachten wenn Sie mit Ihrem Baby fliegen.
Ja, meinen die Reiseexperten der ERV (Europäische Reiseversicherung) und geben frischgebackenen Eltern kurz vor den ersten längeren Ferien des Jahres eine kleine Checkliste an die Hand, damit auch die erste gemeinsame Flugreise mit Kleinstkind nicht in Stress ausartet.
Vorbereitung ist der halbe Preis
Die Faustregeln der Experten: Kein Flug vor dem dritten Lebensmonat und nie mehr als 4 Flugstunden. Der Kinderarzt sollte in jedem Fall vor Reiseantritt konsultiert werden, damit er die Gesundheit des Neugeborenen im Allgemeinen und dessen Belastbarkeit durch den Flug im Besonderen prüfen kann. Gegebenenfalls hält er im Hinblick auf das konkrete Reiseziel sogar wissenswerte Informationen bereit.
Ist das Klima prima…
…steht der Erholung nicht viel im Wege. Es gilt zu bedenken: Starke Klimaunterschiede zum Heimatort können nicht nur Erwachsenen arg zusetzen. Gerade ein ganz junger Organismus vermag diese kaum zu kompensieren. Für ein Kleinstkind bedeutet schließlich jegliche Form von spürbarer Veränderung Stress für Körper und Wohlbefinden.
Reiseziele mit extremem Klima, wie beispielsweise die Tropen, sollten daher nicht auf der allerersten gemeinsamen Urlaubswunschliste stehen. Oft bergen jene Breitengrade neben der Hitze zusätzliche Gefahren in Form niedriger Hygienestandards und Infektionen. Ebenso sollten Fans des Bergsteigens wegen des verminderten Luftdrucks und Sauerstoffgehalts auch keine hoch gelegene Gebirgskette als erstes Ziel mit Baby wählen.
Ausweispflicht und Reiseschutz
Nach Abwägung aller Risiken gilt es einen Punkt besonders zu beachten: Auf Auslandsflügen benötigt auch ein Neugeborenes einen Ausweis oder einen Reisepass. Auch den Abschluss eines Reiseschutz-Komplettpaketes mit Reiserücktritts-, Reiseabbruch- und Reisekrankenversicherung kann gerade jungen Familien wärmstens ans Herz gelegt werden – er schützt die ganze Familie.
Kontakt mit der Fluggesellschaft vor Reiseantritt bringt Gewissheit
Schon vor der Buchung, so die grundsätzliche Empfehlung der ERV Experten, sollten Eltern in Kontakt mit der Airline treten. Im direkten Gespräch lässt sich zweifelsfrei Dinge die Platzfrage klären. Denn: Nicht jede Fluggesellschaft akzeptiert alle Babysitz-Modelle.
Bei einigen Gesellschaften muss man bei der Buchung bestimmte Plätze reservieren, für die dann Babybettchen zum Einhängen an der Bordwand bereitgestellt werden. Möglicherweise kann auch einer Babyschale oder ein (Auto-) Kindersitz verwendet werden.
Wichtig zu wissen: Nicht alle Gesellschaften gestatten das Reisen mit Baby auf dem Schoß eines Erwachsenen. Der Loop Belt, ein Schlaufengurt, der das Kleinkind auf dem Schoß des Erwachsenen festhält, ist in Nordamerika sogar verboten. In der vermeintlich geschützten, angegurteten Lage ist das Baby nämlich bei starken Turbulenzen mitnichten vor mitunter schweren Verletzungen geschützt.
Handgepäck für Reisende mit Baby – eine besondere Packliste
Bevor man mit Baby an Board ist, sollten einige Vorbereitungen getroffen sein. Nicht in den Koffer, sondern erreichbar ins Handgepäck gehören Reinigungstücher, Windeln und Wechselwäsche. Ebenso Babynahrung, die mittels heißem Wasser zubereitet werden kann. Da einige Fluggesellschaften Babynahrung anbieten, empfiehlt sich auch das im Vorfeld zu klären.
Um ein Getränk für den Druckausgleich kurz vor Start und Landung, Kissen und eine Decke kann man die Reisebegleiter spätestens beim Betreten des Flugzeuges bitten. Eine Mütze – die klimatisierte Kabine kann mitunter recht zugig sein – und Schlafbegleiter wie Kuscheltier oder -decke und Nuckel dürfen ebenfalls nicht fehlen, um ein Minimum an Wohlfühlatmosphäre in der fremden Umgebung schaffen zu können. Im Koffer helfen sie nicht.
Fazit: Es gilt eine Menge im Vorhinein zu überdenken und zu berücksichtigten, dann aber steht einem unbeschwerten Urlaub eigentlich nichts mehr im Wege.