Die Versicherten der privaten Krankenkassen werden 2011 um eine Beitragsanpassung wohl nicht herumkommen. Nicht nur die weiter gestiegenen Kosten bei Medikamenten, Krankenhäusern und Ärzten führen dazu, dass die Rücklagen der privaten Krankenversicherungen schmelzen. Der Hauptgrund dafür ist aber der Rechnungszins.
Schuld an der geplanten private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2011 ist die Tatsache, dass die privaten Krankenversicherungs-Gesellschaften bei der Berechnung der Rückstellungen mit einem Zinssatz von 3,5 Prozent kalkulieren, den sie aber längst nicht mehr bekommen. Seit der Finanzkrise sind die Zinsen auf einem Niedrigstand angelangt, der deutlich unter den angesetzten 3,5 Prozent liegt.
Die Medien prognostizieren für 2011 eine Beitragserhöhung bei der PKV
Medien wie die Financial Times (ftd.de) und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (www.faz.de) oder das Heilpraxisnet.de (www.heilpraxisnet.de) spekulierten deshalb Ende Oktober über eine private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2011 von mindestens acht Prozent. Im Raum standen sogar Kalkulationen, die als Resultat auf eine nötige Tarifanpassung von 15 bis 20 Prozent kamen. Auch wenn die einzelnen Zahlen noch reine Spekulation sind, so ist doch eines klar. Die Finanzkraft der privaten Krankenkassen sinkt. Neue Einnahmequellen sind gefordert. Im Bereich Kostensenkung wurden bereits Anstrengungen unternommen. Sie allein können aber nicht die Verluste auffangen. Um eine private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2011 oder 2012 führt also wahrscheinlich kein Weg vorbei.
Dementi des Verbandes der privaten Krankenversicherer
Im Oktober letzen Jahres gab es zwar Dementis von über zehn privaten Krankenkassen (wie N24 berichtet), inwieweit diese glaubhaft sind, wird sich allerdings noch zeigen. Volker Leienbach, Chef der PKV, sagte zwar, die privaten Krankenversicherer hätten 2009 eine Verzinsung von 4,2 Prozent erzielen können. Dass dies aber nicht für alle Gesellschaften gilt, erwähnt er nicht. Schätzungsweise zehn der privaten Krankenkassen sind bereits in finanziellen Schwierigkeiten. Eine Antwort darauf, wie die weiter steigenden Kosten in den Griff zu bekommen sind, blieb Leienbach ebenfalls schuldig. Man werde weiter an den Arzt-Honoraren sparen, so der Chef des Verbandes der privaten Krankenversicherungen. Gespart werde auch an den Medikamenten. So sollen künftig auch privat Krankenversicherte von Herstellerrabatten bei Arzneimitteln profitieren. Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz schafft die Voraussetzungen dafür.
Neue PKV-Verträge 2011 besonders betroffen
Eine etwaige private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2011 betrifft vor allem neue Verträge. Sie wurden von Anfang an mit falschen Zahlen kalkuliert. Wer eine neue Krankenversicherung bei den PKV hat, sollte deshalb gegebenenfalls im Falle einer Tariferhöhung sein Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen. Wer hingegen neu in die private Krankenkasse wechseln möchte, wird wohl zukünftig mit deutlich höheren Beiträgen rechnen müssen.
Fazit: Auch wenn die Höhe der private Krankenversicherung Beitragserhöhung 2011 oder 2012 noch Spekulation ist, so steht eines fest. Die Kosten im Gesundheitsbereich steigen weiter. Ohne Beteiligung der Versicherten, also ohne Beitragserhöhungen sind die Kostensteigerungen nicht in den Griff zu bekommen.