Studie des WIdO offenbart eine 23%-ige Kostenzunahme seit 2017 für Pflegeheimbewohner.
Die finanzielle Belastung für Bewohner von Pflegeheimen in Deutschland hat laut einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) neue Spitzenwerte erreicht. Im Jahr 2024 sind die pflegebedingten Zuzahlungen im Vergleich zu 2023 um beachtliche 19,2 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung zeigt den anhaltenden Trend zu steigenden Kosten im Pflegebereich, mit einer Gesamtzunahme von über 23 Prozent seit dem Jahr 2017.
Ende 2023 erhielten Pflegeheimbewohner durchschnittlich 569 Euro monatlich von der Pflegeversicherung für ihre pflegebedingten Eigenanteile. Dennoch mussten sie im Schnitt 874 Euro für die Pflege selbst zuzahlen. Hinzu kamen durchschnittlich 909 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 484 Euro für Investitionskosten, was eine Gesamtbelastung von 2.267 Euro pro Monat ergibt – eine Zahl, die dem Niveau vor der Einführung der gestaffelten Zuschläge im Jahr 2021 entspricht.
Die Studie zeigt auch, dass die regionalen Unterschiede in den Gesamtbelastungen erheblich sind. Während in manchen Bundesländern wie dem Saarland die Kosten Ende 2023 bei 2.640 Euro pro Monat lagen, waren sie in anderen, wie Sachsen-Anhalt, deutlich geringer mit nur 1.800 Euro.
Die Prognose des WIdO lässt wenig Hoffnung auf eine Trendumkehr. Trotz der Anhebung der Zuschläge für pflegebedingte Aufwände und der geplanten Erhöhung der Leistungssätze der Pflegeversicherung im Jahr 2025 wird erwartet, dass die Eigenanteile bereits 2025 wieder über dem Niveau von 2023 liegen werden.