Neue Gesetze und Änderungen 2025: Das erwartet Verbraucher:innen

Das Jahr 2025 bringt zahlreiche Änderungen, die den Alltag von Verbraucher:innen beeinflussen werden. Von finanziellen Entlastungen und Preisanpassungen bis hin zu technologischen Neuerungen – wir haben die wichtigsten Änderungen für Sie zusammengefasst.

Überblick: Das ändert sich 2025

  • Finanzen und Versicherungen: Höhere Beiträge bei Kfz- und privaten Krankenversicherungen, steigender Zusatzbeitrag der Krankenkasse, Anpassung des Pfändungsfreibetrags.

  • Arbeit und Einkommen: Mindestlohn steigt, Verdienstgrenze für Minijobs erhöht.

  • Wohnen und Energie: Stromumlagen steigen, Solardachpflicht in NRW, erhöhtes Wohngeld.

  • Mobilität und Transport: Deutschlandticket wird teurer, neue Regeln für Paketzustellungen.

  • Gesundheit: Elektronische Patientenakte startet, Verbot von Amalgam-Füllungen.

  • Verbraucherrechte: Recht auf Smart Meter, Echtzeitüberweisungen, unabhängiger BaFin-Girokontovergleich.

  • Technik und Nachhaltigkeit: USB-C-Standard, neue EU-Labels für Elektrogeräte, Förderungen für Solaranlagen.

 

Finanzen und Versicherungen

Kfz-Versicherungen werden teurer

2025 steigen die Prämien für Kfz-Versicherungen, insbesondere für Auto- und Motorradversicherungen, erneut deutlich an. Grund sind die weiterhin hohen Reparaturkosten aufgrund der anhaltenden Inflation. Verbraucher:innen müssen mit Erhöhungen von bis zu 20 Prozent rechnen.

Wichtig: Bei Beitragserhöhungen besteht ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen ab Erhalt der Mitteilung. Dies gilt unabhängig von der regulären Vertragslaufzeit.

Zusatzbeitrag der Krankenkasse steigt

Zum 1. Januar 2025 erhöht sich der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Jede Krankenkasse entscheidet individuell, ob und in welchem Umfang sie den Zusatzbeitrag anpasst.

Hinweis: Versicherte können bei einer Beitragserhöhung von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und zu einer anderen Krankenkasse wechseln.

Alle Zusatzbeiträge der Krankenkassen auf einen Blick

Private Krankenversicherung wird teurer

Die Beiträge der privaten Krankenversicherung steigen 2025 um durchschnittlich 18 Prozent. Einzelne Versicherte können von noch höheren Erhöhungen betroffen sein.

Möglichkeiten zur Kostenreduktion sind unter anderem der Wechsel in einen anderen Tarif innerhalb der Versicherung oder die Erhöhung der Selbstbeteiligung. In bestimmten Fällen ist auch eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung möglich.

Pfändungsfreibetrag steigt

Ab dem 1. Juli 2025 wird der Pfändungsfreibetrag turnusmäßig angepasst. Sowohl der pfändungsfreie Grundbetrag als auch Zusatzfreibeträge, beispielsweise für Unterhaltspflichten, werden erhöht. Die genauen Beträge werden im Frühjahr bekannt gegeben.

 

Arbeit und Einkommen

Mindestlohn: Mehr Geld in vielen Branchen

Ab dem 1. Januar 2025 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12,81 Euro brutto pro Stunde. Minijobber profitieren ebenfalls: Die monatliche Verdienstgrenze erhöht sich auf 556 Euro.

Diese Erhöhung betrifft insbesondere Branchen mit geringen Löhnen wie Gastronomie, Einzelhandel und Reinigungsdienstleistungen. Auch Haushalte, die privat Arbeitskräfte beschäftigen, müssen die neuen Regeln beachten.

 

Wohnen und Energie

Stromumlagen steigen deutlich

Die Stromumlagen erhöhen sich um 1,3 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet Mehrkosten von etwa 20 Euro für Einpersonenhaushalte und 40 Euro für Familien pro Jahr. Ziel ist eine gerechtere Kostenverteilung für den Ausbau erneuerbarer Energien.

Solardachpflicht in Nordrhein-Westfalen

Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle Neubauten in NRW mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, die mindestens 30 Prozent der Dachfläche abdeckt. Ab 2026 gilt dies auch für Bestandsbauten bei Dacherneuerungen.

Mehr Wohngeld

Das Wohngeld wird um durchschnittlich 30 Euro monatlich erhöht. Diese Anpassung soll einkommensschwächere Haushalte entlasten.

 

Mobilität und Transport

Deutschlandticket wird teurer

Das Deutschlandticket kostet ab 2025 monatlich 58 Euro. Trotz der Erhöhung bleibt es eine günstige Option für Vielfahrer im Nahverkehr.

Briefe und Pakete: Änderungen bei Preisen und Zustellung

Standardbriefe kosten künftig 95 Cent, Pakete werden ebenfalls teurer. Neu ist, dass Pakete nur noch in der unmittelbaren Nachbarschaft zugestellt werden dürfen.

 

Gesundheit

Elektronische Patientenakte startet

Ab Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt. Patient:innen können darin medizinische Dokumente wie Arztbriefe und Röntgenbilder digital speichern.

Keine Amalgam-Füllungen mehr beim Zahnarzt

Ab 2025 ist die Verwendung von Amalgam für neue Zahnfüllungen in der EU verboten. Kunststofffüllungen werden der Standard und sind für gesetzlich Versicherte ohne Zuzahlung erhältlich.

Pflegeversicherung wird teurer

Der Beitragssatz der Pflegeversicherung steigt auf 3,6 Prozent, für Kinderlose auf 4,2 Prozent. Gleichzeitig werden die Leistungen um 4,5 Prozent erhöht, darunter Pflegegeld, Sachleistungen und Kurzzeitpflege.

 

Verbraucherrechte

Recht auf Smart Meter

Ab 1. Januar 2025 haben Haushalte das Recht, sich einen Smart Meter einbauen zu lassen. Diese intelligenten Stromzähler erfassen Verbrauch und Zeit und senden die Daten automatisch.

Echtzeitüberweisung innerhalb von zehn Sekunden

Ab Januar 2025 müssen Überweisungen in Euro innerhalb von zehn Sekunden beim Empfänger ankommen. Diese Regel gilt rund um die Uhr, auch an Feiertagen.

Unabhängiger BaFin-Girokontovergleich

Die BaFin startet 2025 eine kostenfreie Vergleichswebsite für Girokonten. Verbraucher:innen können so transparente Informationen zu Kontogebühren und Konditionen erhalten.

 

Technik und Nachhaltigkeit

USB-C als Standard für mobile Geräte

Ab 2025 wird USB-C der einheitliche Anschluss für Smartphones und Tablets. Dies reduziert Elektroschrott und vereinfacht die Nutzung.

Neue EU-Labels für Elektrogeräte

Neue Energieeffizienz-Labels erleichtern den Kauf nachhaltiger Geräte.

Förderprogramme für Solaranlagen

Neue staatliche Förderungen machen den Umstieg auf Photovoltaik für Haushalte attraktiver.