Fast die Hälfte des europäischen Stroms stammt aus erneuerbaren Energien

Im Jahr 2023 stammten rund 43 Prozent des in Europa erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien. Die Windenergie an Land war mit 17 Prozent die bedeutendste Quelle, gefolgt von der Wasserkraft mit 12 Prozent und der Solarenergie mit 8 Prozent (Quellen: BDEW/ENTSO-E). In Deutschland betrug der Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung sogar rund 55 Prozent.

Ziele und Maßnahmen der EU

Mit dem European Green Deal strebt die Europäische Union an, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien. Das REPowerEU-Paket der EU-Kommission aus dem Jahr 2022 setzte wichtige Maßnahmen in Gang, um diesen Ausbau zu beschleunigen und die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten zu verringern.

Einschätzungen der BDEW-Vorsitzenden

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, hob die Bedeutung des REPowerEU-Pakets hervor: „Die Festschreibung eines ‚überragenden öffentlichen Interesses‘ für Projekte der erneuerbaren Energien sowie die Verpflichtung zur PV-Readyness bei Neubauten und die schrittweise Einführung einer PV-Pflicht haben wichtige Impulse in den Mitgliedsstaaten gesetzt und den Ausbau der erneuerbaren Energien gestärkt.“

Notwendige Maßnahmen zur Zielerreichung

Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, müssen weitere Hindernisse für den Ausbau der erneuerbaren Energien beseitigt werden. Andreae betont die Notwendigkeit von Planungssicherheit, weniger Bürokratie und der Vermeidung von Mikromanagement. Sie fordert die zügige Umsetzung der Maßnahmen aus der novellierten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die neuen Leitlinien der Europäischen Kommission zu Genehmigungsverfahren, die Ausweisung von Beschleunigungsgebieten und das digitale Planungsportal für Ausschreibungen für erneuerbare Energien bieten dabei Unterstützung. Zudem müsse überprüft werden, wo EU-Vorgaben dem Ausbau noch im Weg stehen, ohne den Natur- und Artenschutz sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit zu beeinträchtigen.

Förderung von Transformationstechnologien

Für eine erfolgreiche Energiewende ist es notwendig, dass die EU in Bezug auf wichtige Transformationstechnologien widerstandsfähiger wird. Andreae erklärt: „Auktionen für erneuerbare Energien sollten auch die Ziele Nachhaltigkeit und Resilienz im Blick haben. Zusätzlich zur direkten Förderung kann so der Aufbau europäischer Produktionskapazitäten unterstützt werden.“