Eine aktuelle Untersuchung ergab, dass aufgrund der von einem kleinen Teil der Bevölkerung betriebenen Steuerhinterziehung jeder Bundesbürger jährlich ca. EUR 1.250,00 zu viel Steuern zahlt.
Eine aktuelle Untersuchung der Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) zeigt auf, dass durch die Steuerflucht für die Bundesbürger jedes Jahr ein Schaden von mehr als 100 Milliarden Euro entsteht. Dies entspricht ca. 1.250,00 Euro pro Bürger. Da kein anderes Land so viele Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung bietet wie Deutschland, spricht sich die IESM für wirksame Steuerreformen, mehr Steuerfahnder und eine zentrale Steuerverwaltung aus.
Dabei ist Steuerhinterziehung kein Kavaliersdelikt. Wie groß das Steuerfluchtproblem in Deutschland ist, zeigt sich beim Vergleich der Zahlen von Sozialbetrug bei Hartz IV Empfängern – hier entsteht ein jährlicher Schaden in Höhe von ca. 72 Millionen Euro – und Steuerhinterziehung – hier ein jährlicher Schaden lt. OECD von über 100 Milliarden. Einfacher gesagt: auf 1 Euro Schaden durch Sozialbetrug kommen ca. 1.400,00 Euro Schaden durch Steuerhinterziehung.
Die Steuerfahndung schätzt, dass rund 485 Milliarden Euro von deutschen Anlegern schwarz auf Bankkonten im Ausland liegen. Die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung der Steuerhinterziehung liegt heute bei unter zehn Prozent. Lt. der IESM sind Steuerfahndung und -prüfung seit Jahren überlastet. Mindestens 6.000 Steuerfahnder, Betriebsprüfer und Mitarbeiter im Innendienst würden benötigt. Das Beispiel Nordrhein-Westfalen zeigte, dass auch der Ankauf von CDs mit Daten mutmaßlicher Steuerbetrüger lohnt. Nordrhein-Westfalen hat bisher für den Kauf von “Steuer-Cds” einen einstelligen Millionenbetrag aufgewendet, dadurch allerdings über 300 Millionen Euro an entzogenen Steuern eingenommen.
Durch Verhinderung der Steuerflucht wären deutliche Steuersenkungen für die Mittelschicht möglich. Auch das notwendige Geld für Investitionen, zum Beispiel in den Bau von Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen und Straßen.