Ärzte und Krankenhausverwaltungen haben das Vertauen der deutschen Organspender missbraucht. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn im vergangenen Jahr ist die Spendebereitschaft deutlich zurückgegangen.
Im November 2012 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, nach dem deutsche Bundesbürger von ihrer Krankenkasse in regelmäßigen Abständen über das Thema Organspende informiert werden sollen, verbunden mit der Aufforderung, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Bislang haben nur wenige Krankenkassen diese Regelung umgesetzt. Der Erfolg wird vermutlich auch ausbleiben, denn die Spendebereitschaft ist im Vergleich zum Jahr 2011 im vergangenen Jahr stark gesunken.
Manipulationen in Krankenhäusern bleiben nicht ohne Folgen
Wer seine Organe spendet, setzt einen sorgfältigen Umgang und eine gewissenhafte Zuteilung der Organe voraus. Dass dem nicht immer so ist, haben Manipulationen von Seiten der Ärzte und Krankenhausverwaltungen in drei Transplantationszentren gezeigt. Als die Schummeleien bekannt wurden, konnte im zweiten Halbjahr 2012 ein deutlicher Rückgang der Spendebereitschaft beobachtet werden. Laut Medienberichten verzeichnete die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im Jahr 2012 12,8 Prozent weniger Organspenden als im Jahr zuvor. Die DSO ist dafür zuständig, Spenderorgane zu gewinnen, die Zuteilung der Organe erfolgt durch die Transplantationszentren. Im Vergleich zum Jahr 2011 wurden in Transplantationszentren im Jahr 2012 insgesamt 409 Organe weniger entnommen. Der Organentnahme hatten 1.046 Menschen zugestimmt, im Jahr zuvor waren es noch 1200.