Nie wurden seit 1993 mehr Baugenehmigungen beantragt als 2011. Die Trends beim Bauen sind: Ausbaufähiges und günstiges Wohnen, stilvolle Energiekonzepte sowie gesundes Wohnen.
Experten der BHW-Bausparkasse erkennen für 2012 drei wesentliche Bau- und Wohntrends. Günstige Konzepte für preiswertes, ausbaufähiges Wohnen, Energiesparmaßnahmen mit Stil sowie allergiearme Baumaterialien.
1. Trend: Einfach sei das Heim, günstig und ausbaufähig
So das Credo vieler, die in Deutschland im vergangenen Jahr eine Baugenehmigung beantragt haben. Nie waren es seit 1993 mehr. Die Zahl Genehmigungen stieg in den ersten drei Quartalen um 21,6 %.
Bernd Neuborn, Fachmann der BHW Bausparkasse, und Hans-Friedrich Bültmann, Architekt aus Bielefeld bestätigen unisono, dass gerade wirtschaftlich unruhige Zeiten die Attraktivität von Eigenheimen steigern. Schließlich spare man die Miete und investiere in etwas Bleibendes.
Zugunsten intelligenter und preiswerte Konzepte verzichten viele Hausbauer gerne auf teure und aufwendige Gestaltungen. Gerade junge Menschen favorisieren das Basismodell eines flexiblen Starterhauses, mit 70 Quadratmeter Wohnfläche zu einem Preis ab 70.000 €.
2. Trend: Ökologisch sinnvolle Baumaßnahmen in zeitgemäßem Design
Bei einer Sanierung der Hausfassaden stehen wirtschaftliche Erwägungen den ästhetischen in nichts nach. Außerdem liegt Energiesparen im Trend. Bislang wurden in Deutschland Dämmplatten ausgelegt, mit der man ganz Berlin abdecken könnte: Etwa 900 Millionen Quadratmeter. Tendenz für 2012: steigend.
Rüdiger Grimmert von der BHW Bausparkasse beobachtet insbesondere bei den Außenfassaden einen Trend zu einer Kombination von ökologisch sinnvollen Sanierungsmaßnahmen mit zeitgemäßer Optik.
Carsten Venus von Blauraum Architekten erkennt einen guten Architekten daran, dass er sich bei einer Sanierung ebenso wie beim Neubau um die Gestaltung der Fassade bemüht. Möglichkeiten hierzu bieten Oberflächen in verschiedenfarbigen Putz-Varianten oder Holz, Keramik, Metall oder Klinker-Verblendungen.
3. Trend: Gesundes und allergiearmes Bauen und Wohnen
Beim Neubau oder bei der Sanierung können bis zu 20.000 verschiedene chemische Verbindungen zum Einsatz kommen. Zusätzliche stecken in Möbeln, Bodenbelägen oder Textilien. Inzwischen beklagen 20 % aller Bundesbürger Allergien und Erkrankungen ihres Immunsystems. In der Folge, so Iris Laduch-Reichelt von der BHW Bausparkasse, steige die Nachfrage nach Baumaterialien ohne Schadstoffbelastung.
Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund bestätigt, dass der Rat von Baubiologen zunehmend gefragt ist. Allergiearmes Bauen und Wohnen rücke zunehmend in den Fokus, damit ein gesundes Raumklima und eine hochwertige Ausstattung gleichermaßen gewährleistet sind.