In Zeiten krisengebeutelter Finanzmärkte und Weltwirtschaft will die Vorsorge für das Alter oder den Todesfall wohl überlegt sein. Die richtige Anlagestrategie vermag Renditen zu sichern, die längst nicht mehr selbstverständlich und mitunter fern von üppig sind. Auch dem Sicherheitsbedürfnis des Anlegers soll Rechnung getragen werden. Doch worin liegen die Unterschiede zwischen fondsgebundener und klassischer Lebensversicherung?
Klassische Lebensversicherungen
Bei dieser Anlageform ist Vorsicht geboten, da aufgrund umfangreicher Garantien vorwiegend in festverzinsliche Papieren investiert wird. Das Gesparte fließt in den “Deckungsstock”, aus dem die Ansprüche aller Versicherten gedeckt werden. Jährlich garantierte Rückkaufwerte ermöglichen einen vorzeitigen Vertragsausstieg.
Jedem Vertrag liegt entweder eine vertraglich garantierte Ablaufleistung oder eine garantierte Rente mit einer Mindestverzinsung über die Gesamtlaufzeit zugrunde. Eine Überschussbeteiligung kommt dann zur Auszahlung, wenn die Gewinne des Versicherers die Garantieverzinsung übersteigen – im Jahresturnus und zum Vertragsende.
Fondsgebundene Lebensversicherungen
Bei dieser Anlageform fließt der Sparbeitrag in einen oder mehrere Investmentfonds, die der Kunde selbst auswählt. Anstelle von Garantieverzinsungen oder Rückkaufswerten ist die Rendite hier an die faktische Wertentwicklung der Investmentfonds gekoppelt. Das bedeutet, der Ertrag kann sowohl niedriger als auch höher ausfallen als die garantierten Leistungen einer klassischen Lebensversicherung.
Der Kunde kann aktiv beispielsweise bestimmte Strategien verfolgen, auf Anlageklassen mit höheren Renditeprognosen setzen oder beispielsweise vorgeben, lediglich nachhaltige Investments zu berücksichtigen. Außerdem kann er regelmäßige Anpassungen vornehmen, andere Fonds auswählen und bereits angelegte Sparanteile auf andere Fonds verteilen, im Fachjargon “switchen” genannt.
Experten empfehlen aktiven Anlegern, auf gebührenfreien Wechsel des Anbieters sowie den Verzicht auf bankenübliche Ausgabeaufschläge zu achten – zugunsten eines Sparpotentials von bis zu 5 %.
Individuelle Kombinationsstrategien
Individuell gilt es die richtige Anlageform herauszufiltern. Weniger risikofreudige Anleger können auch fondsgebundene Verträge ähnlich sicher gestalten wie klassische Lebensversicherungen. So gibt es Fondspolicen mit Garantie, bei denen ein Teil in Fonds investiert wird, während ein Teil in einen klassischen Deckungsstock fließt.
Auch Garantiefonds bieten zusätzliche Sicherheit, die sich ob der Kosten für die Garantie naturgemäß in niedrigerer Rendite widerspiegelt. Versicherte profitieren dafür von einer Sicherung ihres eingezahlten Kapitals bei gleichzeitiger Nutzung von Gewinnchancen.
Risikofreudigere Anleger mit guter Basisvorsorge sowie junge Menschen können mit einem kapitalmarktorientierten Produkt ihren Ertrag mehren. Je höher die Gewinnchancen am Kapitalmarkt, desto stärker die Wertschwankungen der Anlage. Gefürchtete kurzfristige Schwankungen an den Aktien- und Zinsmärkten können zumeist durch lange Laufzeiten kompensiert werden.
Fazit: Fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen bringen Sicherheit und Ertragschance zusammen.
Quelle: Expertengespräch ERGO Versicherung