Garantiezins für Lebensversicherungen steigt 2025

Garantiezins für Lebensversicherungen 2025: Das Wichtigste im Überblick

  • Erhöhung des Garantiezinses: Der Höchstrechnungszins steigt zum 1. Januar 2025 von 0,25 % auf 1 %.
  • Betroffen: Nur neu abgeschlossene kapitalbildende Lebensversicherungen.
  • Auswirkung: Erhöhung der garantierten Leistungen über die Vertragslaufzeit.
  • Alternative: Getrennte Strategien für Vermögensaufbau und Absicherung sind oft sinnvoller.
  • Wichtig: Bestehende Verträge bleiben unverändert.

Was ist der Garantiezins?

Der Garantiezins ist der Zinssatz, den Versicherer auf den Sparanteil einer Lebensversicherung über die gesamte Vertragslaufzeit garantieren. Er bezieht sich jedoch nur auf den Teil der Beiträge, der für den Vermögensaufbau genutzt wird – nicht auf den Anteil, der für die Absicherung des Todesfallrisikos verwendet wird.

Neue Regelung ab 2025:

  • Bisher lag der Garantiezins bei 0,25 %.
  • Ab dem 1. Januar 2025 steigt er auf 1 %.

Beispiel: Ein Vertrag mit einer Sparleistung von 10.000 Euro pro Jahr würde über 20 Jahre bei 1 % Garantiezins etwa 2.200 Euro mehr an garantierter Leistung bringen als bei 0,25 %.

Hintergrund: Die Erhöhung des Garantiezinses ist eine Reaktion auf die gestiegene Zinslandschaft und soll Lebensversicherungen als Anlageprodukt wieder attraktiver machen. Dennoch bleibt der Garantiezins im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten weiterhin niedrig.

Was bedeutet die Erhöhung für Versicherte?

Für Neuabschlüsse

Neukunden profitieren von besseren garantierten Leistungen, da der Sparanteil ihrer Beiträge höher verzinst wird. Einige Versicherer bieten bereits jetzt an, Verträge aus 2024 automatisch auf den neuen Garantiezins umzustellen. Bei anderen müssen Versicherte aktiv nachfragen.

Tipp: Wenn Sie planen, eine kapitalbildende Lebensversicherung abzuschließen, klären Sie vorab, ob der neue Garantiezins automatisch berücksichtigt wird. Zusätzlich sollten Sie die Vertragsbedingungen genau prüfen, um sicherzustellen, dass keine versteckten Kosten Ihre Rendite mindern.

Hinweis: Die Erhöhung des Garantiezinses betrifft ausschließlich neu abgeschlossene Verträge. Für bereits bestehende Verträge bleibt der vorher vereinbarte Zinssatz unverändert.

Für bestehende Verträge

Die Erhöhung gilt nur für Neuabschlüsse. Bestehende Verträge behalten ihren alten Garantiezins, auch wenn dieser niedriger ist. Es gibt keine automatische Anpassung.

Was können Sie tun? Wenn Ihr bestehender Vertrag nicht mehr attraktiv ist, können Sie prüfen, ob ein Wechsel in einen moderneren Tarif oder eine alternative Anlageform sinnvoll ist. Beachten Sie dabei jedoch die möglichen Nachteile einer frühen Vertragsauflösung wie Abschlusskosten oder geringere Auszahlungen.

Chancen und Risiken: Ein Blick auf die Details

Die Erhöhung des Garantiezinses bietet auf den ersten Blick eine Verbesserung für Neukunden. Dennoch ist es wichtig, die Vor- und Nachteile genau abzuwägen.

Was spricht für die Erhöhung?

  1. Sicherheitsaspekt: Für sicherheitsorientierte Anleger ist der Garantiezins eine solide Grundlage. Gerade in unsicheren Zeiten bietet eine garantierte Rendite Stabilität und Planbarkeit.
  2. Höhere garantierte Leistungen: Die Erhöhung bedeutet, dass über die gesamte Laufzeit des Vertrags mehr Kapital aufgebaut wird, selbst wenn Überschussbeteiligungen gering ausfallen.
  3. Langfristige Perspektive: Für Personen, die langfristig denken und keine kurzfristige Verfügbarkeit ihres Kapitals benötigen, ist der Garantiezins eine solide Ergänzung zu anderen Anlagen.

Welche Risiken bleiben bestehen?

  1. Hohe Kosten: Lebensversicherungen haben oft hohe Abschluss- und Verwaltungskosten, die in den ersten Jahren einen Großteil der eingezahlten Beiträge aufzehren. Diese Kostenstruktur kann die Rendite deutlich schmälern.
  2. Eingeschränkte Flexibilität: Einmal eingezahlte Gelder sind für lange Zeit gebunden. Für kurzfristige finanzielle Engpässe ist eine Lebensversicherung keine geeignete Lösung.
  3. Abhängigkeit von Überschüssen: Der Garantiezins ist nur ein Teil der Rendite. Die tatsächlichen Erträge hängen maßgeblich von Überschüssen ab, die von der allgemeinen Wirtschaftslage beeinflusst werden.

Alternativen zur Lebensversicherung

Experten wie die Verbraucherzentrale NRW empfehlen oft, Sparen und Versichern zu trennen. Hier sind einige Alternativen:

  1. Risikolebensversicherung:
    • Kostengünstige Absicherung des Todesfallrisikos.
    • Keine Kapitalbildung, daher geringere Beiträge.
  2. ETF- oder Banksparpläne:
    • Flexible Sparmöglichkeiten mit höheren Renditechancen.
    • Einfache Anpassung an die persönliche Lebenssituation.
  3. Kombination aus beiden:
    • Absicherung für den Todesfall mit einer Risikolebensversicherung.
    • Vermögensaufbau fürs Alter mit ETFs oder anderen Investments.
Aspekt Kapitalbildende Lebensversicherung ETF-/Banksparpläne
Renditechancen Niedrig bis moderat Hoch (je nach Markt)
Flexibilität Eingeschränkt Hoch
Kosten Hoch (Abschluss- und Verwaltungskosten) Niedrig
Absicherung des Todesfalls Ja Nein (separat notwendig)