Bundesnetzagentur plant Netzentgeltkürzung. Weitergabe der Senkung durch E.ON und RWE an Verbraucher nicht in Aussicht.
Presseberichten zu Folge hat die Regulierungsbehörde vor, Netzentgelte für 2008 massiv zu kürzen. Diese Kürzung betrifft die Übertragungsnetzbetreiber E.ON und RWE, die Hochspannungsnetze in Deutschland bertreiben.
Den beiden Stromunternehmen wurde bereits mitgeteilt, dass die Bundesnetzagentur deren in den Stromnetzen gebundenes Kapital für niedriger hält als angegeben. Zinsen für den Gegenwert der Netze sind ein wichtiger Bestandteil der Gebührenkalkulation. Wenn die Bundesnetzagentur nun das in den Netzen gebundene Vermögen um voraussichtlich 20 bis 25% niedriger ansetzt, als die Stromkonzerne es beantragt haben, können diese entsprechend weniger Kapitalzinsen über die Netzgebühren auf die Stromkunden umlegen. Die Netzentgelte sollten also fallen.
Alle Stromanbieter, die ihren Strom durch die entsprechenden Netze leiten müssen, zahlen Netzgebühren. Niedrige Netzgebühren sind also Voraussetzung für einen gesunden Wettbewerb, denn zu hohe Netzgebühren machen es neuen Stromanbietern unmöglich, konkurrenzfähig zu sein. Bei Kürzungen der Netzentgelte könnten die Stromanbieter ihre Preise senken. Ob Stromkunden von der anstehenden Gebührensenkung wirklich profitieren steht jedoch in den Sternen.
Weder RWE noe E.ON haben vor, in nächster Zeit, trotz Senkung der Netzentgelte, die Strompreise zu senken. Auch die letzte Netzentgeltkürzung hatte E.ON nicht an seine Stromkunden weitergegeben, und auch 2008 eine Senkung des Stromtarifs nicht stattfinden. Der Stromproduzent plant indessen, seinen Privatkunden eine einmalige Gutschrift auf ihren Stromverbrauch zu geben. RWE und Vattenfall hatten bei der letzten Senkung auch ihre Stromtarife für Haushaltsstrom gesenkt. Bei Vattenfall ist bislang in der Sache noch keine Entscheidung gefallen.